Smugglers Path 2021
Smugglers Path 2021
Eventbericht
Der Smugglers Path 2021 ist das erste wirklich stattfindende Event zu Zeiten der Pandemie unter strengen Auflagen in dieser Größenordnung. So langsam trauen sich die Veranstalter und Teilnehmer wieder zu solchen Events und das lange Warten hat ein Ende.
Nachdem das Event in 2020 bereits aus nachvollziehbaren Gründen abgesagt wurde, behielten die bereits verkauften Tickets des ausverkauften Event ihre Gültigkeit und ich freute mich auf 2021. Ohne zu Wissen ob es da wieder verschoben oder durchgeführt wird. Regelmäßig fragte ich Erwin, den Masterbrain hinter dem Projekt smugglers path, nach einem aktuellen Stand der Planung und es gab lange keine positiven Nachrichten. Selbst einen Monat vor geplanten Start war nicht klar ob es stattfinden darf oder nicht. Umso mehr freute einen dann die Nachricht das die Behörden ihr OK gegeben haben.
Hopefully you have already heard the good news, otherwise here it is:
Smugglers Path 2021 will go ahead fully according to the imposed rules.
After a lot of efforts we are proud to announce that our Smugglers Path can go on.
We have done everything to adapt our event to the current Covid measures and we have the approval of the authorities in our pocket!
Eine entspannte Anreise am Freitag Nachmittag bescherte mir einen schönen Abend im Kreise der Gravelfamily und ein gemeinsames Frühstück am Morgen. Alles Coronakonform auf Abstand natürlich. Selbst die Zelte hatten genügend Platz auf dem sehr üppig dimensionierten Campingplatz.
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Besonders gefreut hat mich das ich mit Bikingtom einen Teil der Strecke gefahren bin. Da er mit Rückenwind den Berg mühelos hochrollt und bei Abfahrten strampeln muss, also das genaue Gegenteil von mir, lies ich ihn dann ziehen damit er das Feld mal etwas aufräumt. Es hat mir viel Spaß gemacht mit Dir zu fahren, danke Tom.
Ab auf die Strecke
Egal ob man sich für die 110 oder 160 Kilometer lange Strecke entscheidet. Die Strecken sind allesamt liebevoll geplant und zeigen die Schönheit und Vielseitigkeit des Landes. Der Start fand nicht als Massenstart statt und die Fahrer gingen in Gruppen von maximal 10 Fahrern zeitversetzt auf die Strecke.
Streckentechnisch war alles für das Land typische dabei. Lange weitläufige Schotterweg durch Felder auf denen die Sonne brannte. Ein wenig Sonnenschutz war auf der Haut also mehr als angebracht. Die Wälder boten ein wenig Abkühlung und Schatten. Abwechslung war auf jeden Fall gegeben. Vorbei an Kanälen auf denen Paddler trainierten oder auch der wenige hundert Meter lange Roubaix Abschnitt vervollständigten das Bild das sich einen bot. Einfach traumhafte Eindrücke die auf mich einwirkten.
Nach 63 und 111 Kilometern gab es einen Verpflegungspunkt auf dem Gelände der Cornelissen Brauerei in Opitter an dem nachgetankt werden konnte. Auch hier sei vorbildlich die Umsetzung des Hygienekonzeptes zu erwähnen. Abstand war genug vorhanden, Masken waren im Gesicht wenn nicht getrunken oder gegessen wurde und es gab keine langen Schlangen oder Gruppenbildungen. Man trug ja auch den Smugglers Path Buff der im Goddie Bag für jeden Fahrer mit dabei war.
Die Smuggler – Ein Interview mit dem Veranstalter
Wer sind die Personen hinter dem Smugglers Path und wie aufwändig ist und war die Planung des Event in 2021 unter erschwerten Bedingungen. Diese Fragen habe ich mit Erwin auf dem Event besprochen. Hier das Interview aus dem Englischen ins Deutsche für euch übersetzt.
Pascal: Wieviele Starter gingen 2021 beim smugglers path an den Start
Erwin: Es waren insgesamt 280 Starter die an zwei Startpunkten auf die Strecke gingen. Start-Zielbereich und Campingarea.
Pascal: Wie groß ist die Organisation hinter dem Smugglers Path
Erwin: Die Organisation der Smugglers ist klein, ich denke, das ist eine Stärke, denn so können wir bei Bedarf schnell handeln.
Genau deshalb haben wir die Ausgabe 2021 organisieren können.
Gemeinsam mit Willem Vos bereite und bespreche ich alles vor. Ich plane die Strecken und zusammen mit Willem fahren wir sie immer wieder, bis wir sagen: Das ist Smugglers Level.
Für die Veranstaltung selbst habe ich alles im Kopf und die Pläne werden kurz vor der Veranstaltung mit Willem besprochen.
Bei der Veranstaltung stoßen die anderen Smuggler zu uns, um all unsere Pläne umzusetzen und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.
Wir werden unser Schmugglerteam erweitern, denn einige Freiwillige haben uns bei dieser Ausgabe großartige Dienste erwiesen. Wir werden sie auch in die Vorbereitungen zukünftiger Veranstaltungen einbeziehen.
Als Hauptverantwortlicher steht man unter einem gewissen Druck und zum Glück kann ich auf eine starke Familie zurückgreifen, die mich immer unterstützt. Wenn ich sehe, wie sie bei der Veranstaltung zusammenarbeiten, macht mich das wirklich stolz und glücklich.
Pascal: Was waren die größten Herausforderungen in der Planung des 2021 Event
Erwin: Die größte Herausforderung war zweifelsohne, die Genehmigung von den Behörden zu bekommen.
Als ich mich zum ersten Mal nach den Möglichkeiten erkundigte (irgendwann im Januar), war die Antwort: Es gibt unserer Meinung nach keine Möglichkeiten.
Trotz der Tatsache, dass ich eine Genehmigung der Forstbehörden in der Tasche hatte, sah es damals alles andere als gut aus für den Smugglers path.
Von da an war es eine Trial and Error Reise, in der sich ständig die Regeln änderten.
Jedes Mal erstellte ich ein neues Skript der Veranstaltung mit Plänen, Aufstellungen und so weiter.
Ich ging immer von den Möglichkeiten aus und nicht von den Beschränkungen der Regeln. Erst als ich grünes Licht vom Corona-Krisenzentrum bekam, ging alles in die richtige Richtung.
Pascal: Wie kooperativ waren die offiziellen Stellen in der Vorbereitungsphase?
Erwin: Ich habe mit vielen Behörden gesprochen und die meisten waren sehr hilfsbereit. Jedes Gespräch brachte nützliche Informationen. z.Bsp. einen Tipp, wo ich weitere Infos finden konnte oder eine Website, auf der ich einen Veranstaltungsscan durchführen konnte.
Die Beamten unserer Stadt Hamont Achel waren am hilfreichsten. Sie gaben mir in wichtigen Momenten die richtigen Informationen, mit denen ich wieder loslegen konnte.
Pascal: Was war der ausschlaggebende Punkt das das Event stattfinden durfte
Erwin: Besonders ausschlaggebend war die Entscheidung, den Campingplatz vom Start-Ziel-Bereich zu trennen.
Aufgrund der Vorschriften war es unmöglich, einen eigenen Campingplatz regelkonform innerhalb des Start-Zielbereich einzurichten.
Deshalb zogen wir auf einen Campingplatz in der Nachbarschaft, der alle Regeln erfüllte.
Problem gelöst!
Pascal: Bist du glücklich mit der Umsetzung des Event
Erwin: Natürlich bin ich glücklich mit dieser Ausgabe, sehr stolz darauf, dass Smugglers’ Path das erste mehrtägige Gravel-Event in den Benelux-Staaten oder vielleicht sogar in der EU ist.
Besonders für eine kleine Organisation wie uns ist das ein echter Kraftakt!
Mit dieser Ausgabe hoffe ich, einen festen Platz innerhalb der Gravelszene zu etablieren, Smugglers’ Path soll eine bekannte Referenz für echten Schotterspaß werden!
Pascal: Was war dein persönliches Highlight des Events
Erwin: Ich persönlich finde es als Organisator wichtig, möglichst viel Kontakt zu den Teilnehmern zu haben.
Ein kurzes “Hallo”, “alles gut?”. Ich versuche, mit jedem zu sprechen.
Das Beste waren die Reaktionen, die glücklichen Gesichter der abgekämpften Finisher. Leute, die mir eine Nachricht oder eine E-Mail schickten, um sich für den Smugglers’ Path zu bedanken, für einige war es ein Rettungsanker in schwierigen Zeiten.
Jeder Teilnehmer fühlte sich wie ein echter Schmuggler,
schließlich ist es das, wofür wir es tun.
Pascal: Was können wir als nächstes von euch erwarten
Erwin: Obwohl wir unser Event noch in vollen Zügen genießen, steht das nächste schon vor der Tür.
Zusammen mit unseren Freunden von Gravelride13 werden wir Ende Juni Le fabuleux, ein Bikepacking-Wochenende mit fast 350 km, organisieren.
In kleinem Rahmen mit 50 Teilnehmern, aber mit viel Spaß an der Sache.
Danach werden wir eine Pause einlegen und im September mit einem brandneuen Smugglers-Event zurückkommen: The French Borders.
Sowohl Le fabuleux als auch French Borders sind mit begeisterten Gravelbikern bereits ausverkauft.
Das wird ein doppeltes Vergnügen!
Pascal: Möchtest du uns noch etwas mitgeben
Erwin: Ich glaube nicht, dass irgendjemand außer uns als Organisation weiß, wie viele Stunden Arbeit in dieser Ausgabe stecken.
Aber wir haben von Anfang an gesagt; wir geben Vollgas für unsere Veranstaltung.
Manchmal sind wir mit dem Fahrrad losgefahren und dachten, das wird nichts, aber wir kamen voller Energie zurück. Bereit, immer weiter zu machen.
Denn bei den Schmugglern gilt: Ein Wort ist ein Wort!
Fazit
Alles in allem war es ein sehr gelungenes Event. Man merkte zwar die corona bedingten Einschränkungen, aber dies tat dem Spaß keinen Abbruch. Das Event ist insgesamt als sehr familär zu bezeichnen. Man trifft viele alte Bekannte und auch neue werden sehr schnell und freundlich integriert. Die Atmosphäre ist sehr ungezwungen und es gibt kein Rahmenprogramm. Jeder macht das wozu er Lust hat und es entstehen dadurch interessante Gruppen und Gespräche.
Für mich ist dieses Event jetzt schon fest für die nächsten Jahre in meinem Kalender verankert und ich möchte keines verpassen.