Schotter, Kies und Moos 2019
Die Schicke Mütze hatte zum Schotter, Kies und Moos 2019 nach Düsseldorf eingeladen und auch ich habe mich, wenn auch etwas kurzfristig, an- beziehungsweise nachgemeldet. Ein Gravelevent in meiner Nachbarschaft. In Düsseldorf. Das lasse ich mir doch nicht entgehen wenn ich schon kurzfristig freigewordene Zeit einplanen möchte.

Die Orga Frühmorgens an der Mütze
Sonntag sollte es gegen 08:00 Uhr am Ladengeschäft der Schicken Mütze losgehen. Ich entschied mich aufgrund der nicht optimalen Zuganbindung am Sonntag morgen, für eine Anreise per Bike. Als Aufwärmrunde sind die 20 Kilometer absolut in Ordnung. Da ich sehr früh da war, bin ich auch der zweite auf dem Hof gewesen und durfte dem Aufbau und aufwärmen der Kaffeemaschine beiwohnen.
Nach und nach trudelten die Teilnehmer ein und der Hof füllte sich. Angemeldet haben sich 100 internationale interessierte Gravelbiker. Ein bunter Haufen der in unterschiedlichen Sprachen über Räder und Ausfahrten fachsimpelt stellt sich geordnet in Reih und Glied an um sich einzuschreiben.
Tatsächlich fahren kurz nach 08:00 Uhr die ersten Gruppen los. Das Starterfeld fährt nicht als Gesamtheit los. Immerhin geht es ja auch durch die Düsseldorfer Innenstadt und da würden wir wohl ohne Strassenabsperrungen aufsehen erregen. Es starten also Gruppen mit 4-6 Fahrern nachdem sie von Carsten persönlich gebrieft werden. “Kein Müll liegen lassen”, “nett sein”, “wo ist der Verpflegungsstand” und “haltet euch an die StVO” sind da grundsätzlich immer angebracht. Jeder Fahrer bekam auch ein „Pfand“ den er oder sie für die Fährüberfahrt in Kaiserswerth als Bezahlung dort nutzen konnte. Sehr schöne Idee wie ich finde. Gut für uns Fahrer und den Kassierer der Fähre.
Fahrer am Registration Desk Fahrer am Registration Desk Startaufstellung mit Einweisung
Los geht es zum Schotter, Kies und Moos
Nach Ausfahrt aus dem Hof der Mütze ging es erst einmal durch die noch leere Düsseldorfer Innenstadt. Dies war erstaunlich problemlos und zum einrollen ganz gut geeignet bevor es am Zoopark und Grafenberger Wald vorbei in den Aaper Wald ging. Dort konnten wir endlich die Strassen hinter uns lassen und begrüßten den begehrten Schotter mit unseren Reifen. Ein paar kleine Hügelwellen animierten dort zu ersten Intervallfahrten. Insgesamt jetzt nichts wildes, aber da zeigte sich dann schon ob man die richtige Übersetzung und Antrieb gewählt hatte. Um es vorweg zu nehmen, die gesamte Ausfahrt ist mit einem 1×11 Antrieb problemlos fahrbar. Auch für weniger geübte.
Der Wettergott hatte ein einsehen mit uns und pünktlich zur Einfahrt in den Aaper Wald begann der erste Regenguss und er hielt auch die erste Stunde an. Schwitzen war also eher nicht so Herausforderung.
Nachdem man den Aaper Wald, der übrigens durch die Soldaten der nahegelegenen Bergischen Kaserne Jahrzehnte lang zu Ausbildungszwecken genutzt wurde, verlassen hat ging es dann durch wechselhaftes Gelände und die ersten umgestürzten Bäume auf den Wegen durften überklettert werden.
Leichte Hügelintervalle Wahoo Roam im Regen Extrem Schottering Bäume mussten überklettert werden
Erste Hilfe ist wichtig
Der Regen forderte in einer nach aussen abfallenden scharfen Rechtskurve die durch eine Abschüssige Anfahrt schnell angefahren wird ein paar Opfer. In meiner Gruppe stürzte jemand direkt vor mir durch ein wegrutschendes Hinterrad und ich musste mich in Bruchteilen einer Sekunde entscheiden ob ich mich auch fallen lasse oder über die gestürzte Fahrerin rolle. Ich entschied mich für den nicht so schönen Abgang Richtung Asphalt und legte mich auf den rauhen Asphalt und mein Cannondale Slate, mit dem gerade einmal drei Tage alten Rahmen sauber auf dem Rasen neben der Strasse ab. So gut wie mein Rad hat es die Fahrerin nicht erwischt. Sie stürzte unglücklich und ich übernahm sofort ohne über meine eigenen blutenden Wunden nachzudenken die Erste Hilfe. Ich appelliere hier an alle Radfahrer „Besucht einen Erste Hilfe Kurs um in solchen Fällen helfen zu können!“. Sie konnte zwar leicht weiter rollen auf dem Rad, aber hat wie ich später erfahren habe dann doch aufgegeben und sich eine längere Zeit in Behandlung in ein Krankenhaus begeben müssen. Neben uns beiden hat es an gleicher Stelle noch mindestens einen weiteren Sturz gegeben. Dies würde ich aber eher nicht dem Veranstalter anlasten, sondern dem Wetter und der Fahrweise.
Gelungene Streckenauswahl
Die Streckenauswahl finde ich insgesamt sehr gelungen und führte uns über Ratingen nach Essen Kettwig wo auch der der am weitesten Entfernte Punkt nach Düsseldorf von mir vermutet wird. Langsam geht es wieder der Himmelsrichtung nach Richtung Düsseldorf durch das Rottbachtal, den Hinkesforst bis zum Düsseldorfer Flughafen. Dort war dann auch der Verpflegungspunkt eingerichtet. Es gab genügend Wasser, Pulver, Aprikosen, Wassermelone, Erdnüsse, Pflaume, usw. Ich fand es absolut ausreichend um zur Halbzeit nochmal sich selbst und die Flaschen aufzutanken. Zwischendurch ist es ja doch wieder etwas wärmer geworden so das man wieder mehr Flüssigkeit brauchte.
Verpflegungsstation Verpflegungsstation
Der Track führte einen am Rollfeld des Düsseldorfer Flughafen vorbei bis nach Kaiserswerth. Hier merkte man wieder die Ausläufer der Großstadt mit etwas mehr Zivilisation. Am Rhein angekommen ging es dann auf die Fähre zum rübersetzen und Abgabe des „Pfand“ an den Fährmann. Auf der anderen Rheinseite führte es uns dann in mehreren Schleifen durch schöne Graveltracks und teilweise Singletrails Richtung Meerbusch. Auch hier eine sehr gelungene Streckenauswahl die man nur treffen kann wenn man diese selbst einmal gefahren ist. Danke an die Streckenplaner.
Auf der Fähre Vorbei am Rollfeld
So langsam nähert sich das Ende der Ausfahrt und man fährt Richtung Düsseldorfer Skyline mit dem Rheinturm als Ankerpunkt in Sicht. Eine sehr rumpelige Fahrt auf dem Rheinuferwiesen endete dann auf der Brücke hinüber in die dröge und nicht so schöne Verkehsinfrastruktur und wir durften uns wieder den Autos unterordnen.
Fazit
Insgesamt war es eine sehr runde Veranstaltung und der Ausklang im Hof der Mütze mit Fassbier, Nudeln und Kaffee bot genug Gelegenheit zum reden, fachsimpeln, kennenlernen und planen der nächsten gemeinsamen Ausflüge.
Vielen Dank an die Schicke Mütze für das schöne Event und ich freue mich auf die nächste Ausgabe von „Schotter, Kies & Moos“
Externe Links:
Bericht im Handelsblatt über das Event vom Vorabend und die Schotter, Kies und Moos Tour