Milkit Tubeless Kit
Transparenzhinweis:
Das Milkit tubeless Kit wurde mir unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Ich berichte aber dennoch offen und ehrlich meine eigenen Eindrücke und Erfahrungen
Das man tubeless Systeme im etablierten Markt noch optimieren kann, zeigt das MILKIT tubeless Kit in meinem Test. Die geringe Pannenanfälligkeit ist eines der wesentlichen Vorteile wieso man auf tubeless umrüstet. Das ein geringerer Rollwiderstand und eine Gewichtsersparnis ebenso als Vorteil zu verzeichnen sind, dürfte eher den Intensiv- und Profisportler interessieren. Insgesamt ist das jetzt nicht die bahnbrechende Neuigkeit und dürfte jeden interessierten Radsportler bekannt sein.
MILKIT hat mit seinem tubeless System die Umrüstung auf tubeless allerdings erheblich vereinfacht und die mit dem umrüsten unweigerlich auftretende Sauerei mit der Dichtmilch reduziert. Wenn ich es schon einmal vorweg nehmen darf: Ich bin bei der Umrüstung nicht von der Dichtmilch versaut und auch meine Werkbank ist sauber geblieben.
Lieferumfang
Im Lieferumfang des MILKIT tubeless KIT befinden sich neben zwei Ventilen eine spezielle Spritze mit zwei flexiblen und durchsichtigen Schläuchen. Nettes Detail: die beiden Schläuche können in speziellen Halterungen in der Spritze aufbewahrt werden und gehen so unterwegs auch nicht verloren. Somit ist bis auf die Dichtmilch alles dabei um die Umrüstung auf tubeless vornehmen zu können.
Installation
Die Felge und der Reifen sollten selbstverständlich für tubeless geeignet sein und bedarf keiner weiteren Erwähnung. Der Einbau des Ventils ist keine Raketenwissenschaft und unterscheidet sich nicht von der eines anderen Herstellers. Das man die Kontermutter mit der man das Ventil befestigt nur handfest anzieht sei noch zu erwähnen. Ansonsten quetscht man das Dichtungsgummi innerhalb der Felge und man bekommt das System nie dicht.
Nachdem man den Reifenmantel jetzt sauber auf die Felge gezogen hat sollte man bevorzugterweise mit einem Kompressor ordentlich Druck durch das Ventil geben bis der Reifen sich geräuschvoll in die Felge gesetzt hat. Meistens gibt es zwei kleine Plopp oder Knall und der Reifen sitzt stramm auf der Felge. Wer keinen Kompressor zu Hand hat, kann sich auch mit co2 Kartuschen und den dazugehörigen Ventilaufsätzen behelfen. Dies funktioniert bei den schmaleren Gravelreifen problemlos.
Jetzt kommt ein wichtiger Abschnitt
Die Luft muss unbedingt wieder auf unter 1bar im Reifen abgelassen werden. Denn erst jetzt kommt die Dichtmilch in den Reifen. Das man den Ventilkopf abnehmen kann ohne das Luft entweicht ist dem Einsatz des speziellen Ventils geschuldet. Man bekommt die Luft aus dem Reifen in dem man vorsichtig den mitgelieferten Schlauch durch das Ventil in den Reifen stößt. Da der Schlauch auch einen Absperrhahn besitzt, wird nachdem man die mit 60ml Dichtmilch aufgezogene Spritze an den Schlauch angesetzt und während man die Spritze drückt öffnet man langsam den Absperrhahn am Schlauch und die Dichtmilch fliesst in den Reifen. Alles ganz sauber wenn der Druck im Reifen nicht so hoch ist das er die Dichtmilch wieder herausdrückt. Hätte man vergessen den Druck vom aufziehen des Mantels auf über 5 Bar gelassen und würde jetzt versuchen mit der Spritze die Dichtmilch einzuleiten, hätte man eine ganz schöne Sauerei verursacht. Gefährlich ist dieses auch, denn ohne Sicherheitsbrille könnte Dichtmilch dabei in die Augen gelangen. Sicherheit geht also vor!
Nach dieser Prozedur kann der Ventilkopf wieder eingeschraubt und Luft in den Reifen gepumpt werden. Ein drehen und schütteln des Laufrades verteilt dies Dichtmilch nun gleichmäßig auf die Mantelinnenseite und Luftdurchlässige Bereiche werden somit direkt abgedichtet.
So ähnlich geht man auch vor wenn man nach einigen Wochen oder Monaten den Stand der Dichtmilch kontrollieren oder nachfüllen möchte. Denn mit der Spritze kann die Dichtmilch auch abgesaugt werden. Zum Reifenwechsel sehr hilfreich. Wer einen bereits einmal mit Dichtmilch gefüllten Mantel von der Felge abziehen musste, weiß wovon ich spreche.
Insgesamt eine sehr saubere und schnelle Sache wenn man sorgfältig arbeitet und er Reifen sauber auf der Felge sitzt. Dafür und für die insgesamt gute Idee mit der Spritze und Absperrhahn gibt es von mir eine klare Empfehlung für das System.
Im Einsatz
Was soll man zu einem Reifen sagen den man auf tubeless umgerüstet hat? Er fährt sich ein wenig besser ohne jetzt genauere Messwerte dafür zu haben. Also gefühlt fährt sich ein tubeless gegenüber eines Schlauchsystems leichter und schneller.
Besonders positiv ist mir beim MILKIT tubeless KIT und dem Ventil aufgefallen, das ich in ca. 8 Wochen nicht einmal Luft nachfüllen musste. Dies ist eher ungewöhnlich. Ein tubeless System muss man normalerweise regelmäßig mit Luft nachfüllen und auch Schlauchsysteme verlieren meist ein wenig Luft. Dies ist erstaunlicherweise bei diesem System nicht der Fall. Einen Beitrag dazu liefert natürlich auch der eingesetzte Reifen über den auch ein wenig Luftverlust einzuplanen ist. Da hat bei mir der Surly Knard 650Bx41 ganze Arbeit geleistet und hält sehr dicht.
Auch hier gibt es von mir die volle Punktzahl da auch kein einziger Ausfall oder Schwachstelle zu verzeichnen war. Bis heute hatte ich keine Panne die ich bemerkt hätte.
Fazit: Empfehlenswert!