Bryton Rider 530
Transparenzhinweis:
Der Bryton Rider 530 wurde mir für den Test unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Ich berichte aber dennoch offen und ehrlich meine eigenen Eindrücke und Erfahrungen.
Was ist der richtige Fahrradcomputer? Mit dieser Frage kann man in einem Radladen einen ähnlichen Tumult erzeugen wie die Frage nach dem besten Superhelden in einem Comicbuchladen. Das es nicht den einen richtigen Fahrradcomputer gibt ist genauso eine Tatsache wie auch das es nicht „DEN“ Superhelden gibt. Der Markt bietet eine Vielzahl an Geräten und Funktionen. Angefangen von einfacher Geschwindigkeitsmessung und Zeitanzeige bis zu komplexen digitalen Trainigspartnern die per Funk an die elektronische Schaltung gekoppelt werden und die getretenen Watt im Display anzeigen. Die richtige Kurbel natürlich vorausgesetzt. Minimalismus und Data Overflow. Die Auswahl an Geräten ist sehr groß und jeder findet etwas nach seinem Geschmack, Anforderung und Geldbeutel.
Abseits des Platzhirsches Garmin griff ich zum Bryton Rider 530 der mich jetzt die letzten Wochen auf meinen Touren begleitete. Ein Fahrradcomputer mit GPS, Geschwindigkeits- und Trittfrequenz- und Herzfrequenzsensor. Im Lieferumfang des Rider 530T befinden sich außer dem Gerät und den Sensoren auch eine sehr gute Lenkerhalterung.
Bei der ersten Sichtung dachte ich mir „Super, da kann ich ja meine ganzen Garmin Halterungen weiter verwenden“. Denn auf den ersten Blick sieht der Befestigungsflügel am Gerät dem von Garmin sehr ähnlich. Leider gibt es da aber dennoch Unterschiede und der Rider 530 ist nicht mit den Halterungen von Garmin kompatibel.
Konfiguration und Menüstruktur
Die erste Einrichtung und Konfiguration am Gerät geht sehr einfach und fast intuitiv von der Hand. Ich empfehle die Sprache am Gerät auf Englisch einzustellen. Denn die deutsche Übersetzung bietet ein paar Übersetzungen die nicht immer klar machen was sie eigentlich bedeuten. Zum Beispiel sind „Smart Lap“ und „Smart Pause“ mit „Int.Runde“ und „Int. Pause“ übersetzt. Die deutsche Übersetzung ist auch in der täglichen Nutzung des Gerätes nicht selbsterklärend und erst die Umstellung auf Englisch brachte mir die Erkenntnis was sich zum Beispiel hinter „Str.folg.“ und „Str.erst.“ verbirgt.
Installation
Die Befestigung der Lenkerhalterung sowie der Sensoren ging auch ohne Anleitung leicht und selbsterklärend von der Hand. Die Halterung des Rider wird fest am Lenker angeklemmt und für die Sensoren sind genügend Befestigungsgummis in unterschiedlichen Größen vorhanden. Den Geschwindigkeitssensor habe ich an der Vorderradnabe befestigt und der Trittfrequenz (Kadenz) Sensor fand seinen Platz an der linken Kurbel. Die Inbetriebnahme ging automatisch und nach einschalten des Rider fand dieser die Geräte ganz von selbst und ich musste nur noch die Kopplung am Gerät bestätigen. Ebenso der Herzfrequenzsensor. Einmal anlegen und der Sensor wird am Gerät erkannt und gekoppelt. Sehr einfach und hilfreich, wenn man sich damit nicht großartig beschäftigen will oder kann.
Bedienung
Die Bedienung des Gerätes erfolgt über die Tasten am Gehäuserand. Fünf Tasten sind es insgesamt. Die Tasten haben einen ganz guten Druckpunkt, müssen aber festgedrückt werden. Es empfiehlt sich das Gerät in der Halterung am Lenker mit den Tasten zu bedienen. Dies fühlt sich viel einfacher an als das Gerät in der Hand zu halten und zu bedienen. Die Tasten sind logisch beschriftet und wer schon einmal einen Fahrradcomputer bedient hat, weiß genau welche Taste welche Funktion hat. Da gibt es wohl einen unausgesprochenen Standard.
Display und Beleuchtung
Das Display ist sehr gut ablesbar und im Dunkeln blendet die zuschaltbare Beleuchtung auch nicht zu stark. Bei meinen zahlreichen Fahrten in hellen und dunklen Umgebungen hatte ich nie das Gefühl das etwas störte
Im Einsatz
Als Fahrradcomputer ohne Navigationsfunktion habe ich den Bryton 530 auf meinen fast täglichen Fahrten genutzt. In kalter und warmer Umgebung. Das Gerät verrichtet seinen Dienst in strömenden Regen genau so zuverlässig wie bei starker Sonneneinstrahlung. Im Einsatz habe ich bis auf die Übersetzung des Menüs gar nichts zu beanstanden. Robust und zuverlässig versieht das Gerät seinen Dienst und die angeschlossenen Messgeräte für Herzfrequenz, Kadenz- und Geschwindigkeitssensor haben nicht einmal den Funkkontakt verloren und lieferten Daten ohne das ich jemals eingreifen musste. Einmal verbunden funktioniert es.
Navigation
Für die Navigation ist der Rider530 nur bedingt geeignet. Der Rider530 unterstützt keine Karten und es werden auch keine angezeigt. Man kann die zu fahrende Strecke als Strich im Display sehen und den eigenen Standort als Pfeil. Die Umgebung oder Alternativen kann man damit nicht sehen. Somit fällt der Rider 530 meiner Meinung nach für ausgedehnte Bikepacking Adventures trotz sehr guter Akkukapazität, mangels Navigation aus.
Die Bryton Companion App
Wie es sich gehört gibt es natürlich auch eine App für die Synchronisation des Rider530. Als überzeugter Strava Nutzer nutze ich die App ausschließlich um meine gefahrenen Strecken direkt zu Strava hochzuladen. Einmal in den Einstellungen der App Strava Autosync einschalten und bei Strava die Verbindung bestätigen, schon funktioniert es reibungslos.
Akku
Im gesamten Testzeitraum habe ich es nicht geschafft den Akku leer zu fahren. Selbst eine volle Woche Commutereinsatz mit über 500 km zwingen den Akku nicht in die Knie. Ein klares Plus für den Akku.
Fazit
Der Rider530 ist ein sehr solides und robustes System das mich in einigen Wochen nicht einmal im Stich gelassen hat. Zuverlässig versieht es seinen Dienst und zeichnet alles auf was der Radler so braucht. Mein Einsatzgebiet für den Rider530 war zu 90% das Pendeln zur Arbeit. Ein paar Mountainbike Touren waren auch dabei.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Tatsache das mich das Gerät nie im Stich gelassen hat. Die von den Mitbewerbern bekannten Aussetzer wie zum Beispiel spontanes ausschalten des Geräts während der Fahrt haben ich nicht feststellen können.
Für mich ist das Gerät für jeden der keine Navigationsoption benötigt eine ganz klare Kaufempfehlung.